Jetzt gibt es eine Prinzenallee in Großröhrsdorf / Bürokratie kennt auch im Freistaat keinen Spaß
Traditionsgemäß gibt es gleich zu Beginn eines neuen Jahres den ersten Höhepunkt des Plessaer Carnevals Clubs (PCC). Der Wohnsitz der Prinzessin wird aus einer „ganz normalen Straße“ in die Prinzessinnenallee verlegt. Weil sich die Hoheiten bisher stets weigerten umzuziehen, benennen die Karnevalisten einfach den Straßennamen um, damit ihr einziger Umzugsstress karnevalistischer Natur bleibt. In den Vorjahren hatten die Plessaer dazu meist kurze Wege zu bewältigen – mal ging es nach Hohenleipisch, nach Kahla oder die Prinzessin wohnte gar im Ort. In diesem Jahr betrug die Fahrzeit jedoch eine Stunde, berichtet Pressewart Holger Schellschmidt. Dies war für die etwa 33 reisefreudigen Karnevalisten jedoch kein Hindernis. Die Prinzessin der 58. Karnevalssaison, ihre Lieblichkeit Friederike, hatte nach Großröhrsdorf geladen. Den Plessaern, so Schellschmidt, gelang es „nahezu unbemerkt über die preußisch-sächsische Grenze einzureisen.“ Aber, so der Pressechef weiter: „Die sprachliche Barriere war weit weniger problematisch als die bürokratische. Wir mussten extra einen neuen Pfosten zur Befestigung unseres Straßenschildes montieren.“ Die Bürgermeisterin von Großröhrsdorf ist nämlich Karnevalsmuffel und erlaubte das Anbringen des Zusatzschildes an das ständige Straßenschild nicht. Deshalb wurde der Pfosten kurzerhand im Vorgarten der Prinzessin auf dem Privatgrundstück errichtet. „Nach leichten Anfangsschwierigkeiten bei der Befestigung bestanden unsere Tolitäten ihre erste Prüfung mit Bravour und freuen sich nun auf ihren ersten öffentlichen Auftritt zum Jugendkarneval am 18. Januar in Plessa“, berichtet Schellschmidt.
Quelle: Lausitzer-Rundschau – red/fc
Foto / Beitrag: Holger Schellschmidt (PCC)