Viele, viele Kinder, viele Jugendliche und einige Fortgeschrittene, teilweise sogar mit gehfreundlichen Rollatoren und vielen grauen Haaren haben in der Nacht zum Sonntag die Szenerie auf der Bühne des Plessaer Kulturhauses geprägt. Die Zeit spielte hier diesmal die große Rolle, denn der Plessaer Karnevalsclub hat nicht nur die vergehende Zeit bis hin zum Weltuntergang versinnbildlicht, sondern auch die einzelnen Garden sowohl vor als auch hinter den Kulissen in die Zeit eintauchen lassen. Dem mit dem Ablauf des Maja- Kalenders prophezeiten Weltuntergang am 21. Dezember so nahe wie noch nie, führten diesmal ein Maja- Priester und wie sollte es bei Narren anders sein, eine Biene Maja durch das Programm. Sie präsentierten neben der Zukunft des Vereins in Form der von Susann Heinicke trainierten Kindergarde den etwas größeren Nachwuchs bis hin zum in einer Rollatoren- Rallye auflaufenden Männerballett. Weil die Zeit satzungsgemäß dem PCC in den Herbstveranstaltungen noch kein ausgewachsenes Prinzenpaar gegeben hat, eröffneten Kinderprinz Jakob mit ihrer Lieblichkeit Prinzessin Laura den Reigen der Veranstaltungen der 58. Saison im Kulturhaus. Die großen Anwärter auf den Thron haben gerade erst einmal ihre Bewerbungen abgegeben. Die Entscheidung muss bis Anfang Dezember fallen, denn dann soll in vereinsinterner Runde das neue Monarchenpaar gekrönt werden. Der Plessaer Karnevalsverein hatte sich diesmal mit großem Aufwand auf die Generalprobe am Freitag und die erste Abendveranstaltung vorbereitet. In der Kombination mit der diesjährigen Karnevalseröffnung war der von den Majas indirekt prophezeite Weltuntergang tragendes Thema. Da der ja am 21. Dezember entweder stattfindet oder das närrische Leben weiter geht, wird es den jetzt gezeigten Programmablauf in der Frühjahrssaison nicht mehr geben, ließ Vereinspräsident Peter Werner durchblicken. Die Zeit spielt beim PCC nicht nur auf der Bühne, sondern auch hinter den Kulissen eine tragende Rolle. Wir machen derzeit einen großen Generationswechsel durch und ich bin froh darüber, das der so reibungslos funktioniert, lässt Peter Werner Blicke in das Vereinsleben zu. Die Funken zum Beispiel erhalten in dieser Saison eine große Verjüngungskur. Insgesamt sieben der Alten Hasen wollen nach dieser Saison die Funkengarde in Richtung anderer Garden verlassen. Im Samstagabendprogramm gut zu sehen, schon jetzt werden jüngere Mädchen auf ihre zukünftige Aufgabe vorbereitet. Bei den Programmvorbereitungen haben die Funken weitestgehend freie Hand. So wurden die unterschiedlichen Tänze vom Samstagabend von verschiedenen Funken choreographiert. Wichtig sei bei dem System auch, so Werner, das auch unerwartet ausfallende Darsteller durch andere ersetzt werden können. Seine Tochter, die Chefin der Funkengarde Melanie Werner, hatte sich vor dem Auftritt den Fuß verletzt. Ein halbes Jahr Vorbereitung auf den diesmal erstmals gezeigten Cowboytanz waren damit umsonst. Für Melanie musste eine andere Tänzerin einspringen. Hier kann jeder seine Stärken entwickeln. Manch einer steht gern auf der Bühne, ein anderer arbeitet gern am Ton und manche wollen sich eben um das Licht kümmern, damit weist Peter Werner auch auf den Generationswechsel hinter den Kulissen hin. Gestandene Karnevalisten, wie Lothar Thieme, staunten diesmal nicht schlecht, zu welchen Leistungen die jungen Leute fähig sind. Neben den alten Technikern übernehmen sie schrittweise die Technik am Mischpult und an den Scheinwerfern. Wir sind stolz auf unsere Jugendarbeit. Die Kinder und Jugendlichen hängen in Plessa in ihrer Freizeit nicht nur am Computer herum. Sie müssen mit ihren Trainerinnen etwas leisten. Sie bekommen Bestätigung, wenn der Auftritt klappt und sie freuen sich, wenn das Publikum klatscht. Das schafft Selbstbewusstsein und das ist in der heutigen Zeit wichtig, so Werner. Wenn das Kulturhaus den Weltuntergang übersteht, wird hier am 18.Januar der Pennefasching und der Jugendkarneval veranstaltet. Wenn die Mauern des Hauses selbst das überdauern, wird am 1. Februar um 15.00 Uhr unter dem Motto Schneeballschlacht der Kinderkarneval und am gleichen Abend um 19.00 Uhr die zweite große Generalprobe veranstaltet. Am 02. Februar wird um 19.11 Uhr zu den Stürmischen Zeiten zur Abendveranstaltung und einen Tag später um 15.00 Uhr zum Zweiten Frühling, dem Seniorenkarneval geladen. Der große Sommernachtstraum- Umzug durch Plessa findet am 9. Februar ab 13.00 Uhr statt, mit anschließendem Umzugsausklang im kleinen und großen Saal. Den Rosenmontagsball gibt es dann am 11. Februar ab 19.11 Uhr.
Quelle: Lausitzer-Rundschau – Foto/Beitrag: Veit Rösler
Quelle: Lausitzer-Rundschau – Foto/Beitrag: Veit Rösler